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Niemandsland

Das Projekt versucht einen neuen Blick auf eine vertraute Umgebung zu werfen. Die Landschaft der Region in der man lebt ist Heimat. Man kennt Städte und Dörfer, Straßen und Wege, Wälder und Auen, Berge und Täler. In unzähligen Bildern ist sie oft bis in den letzten Winkel zu fast allen Zeiten und Wetterlagen dokumentiert worden.

NIEMANDSLAND rekonstruiert die ursprüngliche Schönheit der Landschaft und entfernt dafür die darüber liegende Schicht unserer Zivilisation. Häuser, Straßen, Autos, Uferbefestigungen, Schiffe, Burgen und andere Zeichen für menschliche Eingriffe in die Natur sind aus den Ansichten verschwunden. Berggipfel haben Antennenmasten und Aussichtspunkte verloren. Dafür sind z.B. manche alte Flussarme, die mit der Begradigung des Rheins Ende des 19. Jahrhunderts verschwunden waren, wieder sichtbar.

Die Bilder präsentieren Ansichten, die eigentlich fast jedem vertraut sind. Trotzdem werden sie nur selten auf den ersten Blick wiedererkannt. Statt der Landschaft direkt vor der Haustür, vermuten viele Betrachter zuerst Ansichten aus fernen Ländern zu sehen, wie Kanada, Asien oder Südamerika. Beim dritten oder vierten Blick fällt dann auf, dass es Bilder aus einer eigentlich vertrauten Umgebung sind. Hieraus soll sich ein Prozess entwickeln, der den Betrachter dazu anregt, vielleicht einmal anders über das Zusammenwirken von Natur und menschlicher Zivilisation direkt vor seiner Haustür nachzudenken.